Schreibblockade – wie du wieder in den Schreibfluss kommst

Es gibt Zeiten, in denen ich wie auf einer Kreativitäts-Welle zu surfen scheine. Da fließt Wort für Wort und ergibt ein wunderschönes Text-Ergebnis. Jaaaa!
Solche Zeiten liebe ich einfach, dann frohlockt mein Texterherz und ich könnte immer so weitermachen!

Es gibt aber auch Zeiten, da starre ich stundenlang auf meinen Bildschirm, ohne produktiv einen Satz geschrieben zu haben. Eine endlose Kreativitäts-Flaute, die mir manchmal richtig Angst gemacht hatte – weil ich beruflich von meinen Textergebnissen abhängig bin.

Ob als TexterIn, JournalistIn, StudentIn bei einer Thesis oder Freizeit-Schreiberling: Eine Schreibblockade ist ziemlich nervig.

Ich bin ziemlich dankbar, dass im Rahmen des Bloghexe Forums und dem monatlichen Bloggerschnack dieses Thema beleuchtet werden darf, weil die Schreibblockade nämlich ein ganz großes Thema bei mir ist.

Was eine Schreibblockade genau ist und was man dagegen machen kann, das erfährst du in meinem Artikel.

Was ist eine Schreibblockade? Und was passiert dann bei mir?

Eine Schreibblockade ist das Resultat aus negativen Gedanken. Du kannst es dir vorstellen wie ein Rohr, was mit vielen negativen Gedanken-Sätzen vollgestopft ist.
Eine Schreibblockade ist überwältigend und gleichzeitig lähmend und führt dazu, dass die Kreativität und die Sätze einfach nicht fließen wollen.

Wenn ich mich dann an mein Schreibprojekt setze – sei es beruflich oder privat – bin ich einfach so unproduktiv und komme entweder nicht zum Schreiben oder ich überarbeite die Sätze wieder und wieder.

Was sind die Ursachen einer Schreibblockade?

Der Hauptgrund einer Schreibblockade sind negative Gedanken. Denn wenn du etwas schreiben möchtest, dann brauchst du in deinem Kopf einfach Freiraum für Kreativität bzw. Ruhe und Energie, das Chaos an feinstofflichen Informationen gebündelt in Sätze zu gießen.

Das geht halt nicht, wenn da so viele negative Gedanken in deinem Kopf rum schwirren.

Negative Gedanken könnten sein:

  • Scham: Was sollen andere von mir denken, wenn sie meinen Text lesen?
  • Selbstzweifel & Perfektionismus:, dass der Text einfach nicht gut genug ist. Der Gedanke kommt in mir auf, dass bereits so viele vor mir über das Thema geschrieben haben und dass ich es nicht schaffe, so gut zu schreiben wie die anderen. —> Horst, mein innerer Kritiker flüstert mir das manchmal in mein Ohr.
  • Vergleiche mit anderen ziehen: Das habe ich besonders in der Recherche-Phase. Da verliere ich mich manchmal im endlosen Scrollen und Durchlesen von Artikeln und denke dann, dass andere einfach viel besser schreiben können als ich.
  • Keine Klarheit und Struktur: Früher habe ich einfach drauflosgeschrieben, ohne vorher eine Struktur zu erstellen und ohne mir einen Zeitrahmen zu geben. Das ging hin und wieder gut. Manchmal habe ich mich auch sehr verloren und überfordert gefühlt.

Was tun gegen eine Schreibblockade?

Du selbst hast es in der Hand, das Kreativitäts-Schreib-Rohr wieder freizusetzen, sodass die Kreativität fließen kann!

In den letzten Jahren habe ich ein paar Dinge ausprobiert und von anderen Menschen abgeguckt. Das hat mir bisher sehr geholfen:

  • Ein klares Warum finden:
    Am Schreibtisch sitzen und schreiben oder lieber mit Eis am Strand sitzen? Auf Instagram Stories anschauen oder lieber in die Tasten tippen?… Es gibt viele Gründe nicht zu schreiben. Aber wer ein starkes Schreib-Warum in sich trägt und einen Sinn im Schreiben gefunden hat, kann sich motivieren und lässt sich weniger ablenken.

    Ich liebe Schreiben. Warum?

    -Weil Schreiben ein Ausdruck von mir ist, wie ich die Welt aus meiner Perspektive wahrnehme.
    -Weil ich dadurch ein Stück von meinem jetzigen Ich festhalten kann.
    -Weil ich vielleicht mit meiner Sicht auf die Welt einen Menschen inspirieren kann.
    -Und weil ich dadurch Geld machen kann, womit ich wiederum sehr schöne Momente erfahren darf, was mich wiederum inspiriert, weiter zu schreiben.
  • Die richtige Schreibumgebung: Wenn der Abwasch wartet und die Wäsche auf dem Boden liegt, dann lässt es sich nicht so gut schreiben. So richtig kreativ und fokussiert werde ich in Cafés oder in Büchereien. Wenn ich Menschen um mich habe, die ebenfalls an einem Projekt arbeiten oder beschäftigt sind und es trotzdem schön ruhig ist.
  • Die richtige Uhrzeit: Anne von bloghexe.de schreibt in ihrem Artikel, dass sie ihre Schreibzeit auf morgens beim Frühstück setzt. Das finde ich sehr bewundernswert, denn ich komme morgens nicht so richtig in Fahrt. Ich bin ehrlich gesagt noch in einer Findungsphase, wenn es um die richtige Uhrzeit geht. Denn ich schreibe auch viel für die Arbeit und schreibe somit fast jeden Tag. Am Wochenende habe ich wiederum mehr Raum für meinen Blog.

    Produktive Phasen mit Pausen: Könntest du 2 Stunden am Stück joggen? Eher nur, wenn du davor lange trainiert hättest, richtig? Ich bin produktiv, wenn ich mir feste Pausen einplane.

    Beim Schreiben kann ich sehr gut mit der Pomodoro-Methode arbeiten, z.B. 4 x 25 Min. Schreibzeit und dazwischen jeweils 5 Minuten Pause. Also in der Pause dann wirklich Pause machen (aufstehen, dehnen, auf Klo gehen, ein Getränk holen, etc.)

    Oft habe ich auch als Hilfe ein Pomodoro-Video bei Youtube abgespielt, was mich zeitlich daran erinnert hat, wann die Pause ist. Hier siehst du ein gutes Beispiel:
Pomodoro 4 x 25 Minuten Video
  • Ablenkung vermeiden: schreiben erfordert Konzentration und Aufmerksamkeit. Und die habe ich nicht, wenn ich immer wieder von irgendwelchen Whatsapp Nachrichten, Handymitteilungen oder Social Media Scrollen abgelenkt werde.

    Daher packe ich mein Handy entweder in einen anderen Raum oder schalte es auf lautlos. Musik wie das oben von Youtube habe ich ganz gern an (wenn ich in einem Café sitze habe ich Kopfhörer auf). Und ich habe nur die Tabs auf, die ich wirklich zum Arbeiten brauche, wie z.B. mein Google Doc und ein Recherche-Tab.
  • Inhaltliche Struktur erstellen: Besonders beim Freewriting /Free Journaling genieße ich es, mich kreativ treiben zu lassen. Wenn ich jedoch einen Artikel schreibe (besonders wenn ich es berufsbedingt schreibe) dann braucht mein Kopf eine Outline, die ich vor der kreativen Schreibphase erstelle.
  • Hinterfrage deine negativen Gedanken : Beim Schreiben stehen wir uns meistens selbst im Weg. Das zu hinterfragen, welche negativen Gedanken in einem rumwabern, ist ein bisschen komplex…mir hat es in der Vergangenheit sehr geholfen, wenn ich bei einer negativen Gedankenspirale erstmal Abstand vom Schreiben genommen habe und etwas getan habe, was mir gut getan hat, wie z.B. joggen oder tanzen und Musik hören. Danach habe ich durch Selbstreflexion und Journaling meine negativen Gedanken identifiziert. Wie das genau geht, das schreibe ich gern mal in einem anderen Artikel.
  • Sei nicht so hart zu dir: Ich selbst neige dazu, dass meine Texte nicht gut genug sind und dass andere Menschen besser schreiben können als ich. Dahinter stecken Selbstzweifel und der Glaubenssatz, nicht gut genug zu sein. Ich habe dann Angst davor, dass man mich verurteilt und dass man meine Texte und mich nicht mag. Denn Texte sind schon sehr intim…

    Diese Gedanken lähmen mich sehr und ich glaube, dass sie auch andere Menschen im Weg stehen.

    Mir hilft es, wenn ich Selbstfürsorge betreibe und mich dann in den Momenten, in denen ich eine Schreibblockade habe, mal gedanklich von oben betrachte.

    Stell dir vor, dass du dein Freund bist / deine Freundin und würdest dich selbst gegenübersitzen: Würdest du dich selbst verbal so fertig machen wollen, wie du es selbst in deinem Kopf tust? Nein, oder? Was würdest du stattdessen raten?

    Nimm dir eine Pause…
    setz dich nicht so unter Druck…
    Es ist doch nur ein Text, der muss wirklich nicht perfekt sein, keiner erwartet ein perfektes Ergebnis von dir…

Fazit


Eine Schreibblockade bzw. negative Gedanken beim Schreiben zu haben ist menschlich und kein Weltuntergang. Ich hoffe, dass du einige Tipps von mir mitnehmen konntest. Wenn du magst, kannst du mir gerne mal in die Kommentare schreiben, wie dir der Artikel gefallen hat und was du bei einer Schreibblockade machst.
Viel Spaß beim Schreiben!

Deine Jove

Kommentare

3 Antworten zu „Schreibblockade – wie du wieder in den Schreibfluss kommst“

  1. Ich finde das Thema ehrlich gesagt verdammt schwer, einfach, weil ich selbst eine gewissen „Wenn ich heute nichts schreiben kann, dann ist es halt so“ Einstellung dazu habe. Aber ich bin auch keine Texterin, für die das beruflich wichtig ist, sondern eben jemand, der es als Hobby macht und da kann man sich schon eine ganz andere Herangehensweise trauen.

    1. Huhu Sari,

      du hast Recht, wenn man mit dem Schreiben auch noch den Kühlschrank füllen muss, dann ist es schon anders, als wenn man es „nur“ als Hobby macht…
      Wobei ich finde, dass man auch beruflich hin und wieder diese Einstellung fahren darf 😀 Man ist ja keine Maschine…
      Wie sieht denn deine Herangehensweise bei dir aus? Bist du da eher locker? Oder hast du dir auch Ziele gesetzt?

      Liebe Grüße,
      Jove

  2. Guter Blogbeitrag, Jove.

    Lorenzo

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